Die Eichkoppel

Die Eichkoppel bezeichnet ein Flurstück, das südlich der Alster,

zwischen der Mellingburger Schleuse und der Alten Mühle gelegen ist.

Es grenzt also an die Strassen Mellingburgredder und Alte Mühle.

 

Den Namen erhielt die Eichkoppel durch den dichten Eichenbestand.

Als landwirtschaftliche Fläche war sie nicht gut nutzbar.

Es wurden aber Schweine darauf gehalten, die sich im Herbst an den

Eicheln satt frassen. In den zwanziger und dreissiger Jahren wurde die

Oberalster für die Hamburger als Ausflugsziel immer beliebter.

Besonders die Kanufahrer

 

bevölkerten an den Wochenenden die Alster und Wiesen an dem Alsterlauf.

 

Und so kam es, das Kanufahrer den Besitzer ansprachen, ob es möglich

wäre, einen Kanuschuppen mit einem kleinem Aufenthaltsraum zu

errichten. Der Besitzer war einverstanden, da die Eichkoppel als

landwirtschaftliche Fläche keine sonderliche Bedeutung für ihn hatte

Ab jetzt starteten die Kanufahrer gleich an der Oberalster mit ihren

Touren. Übernachtet wurde jetzt auch gleich am Schuppen, man mochte

es bequem. Die Natur und die Lage gefiel allen so gut, dass sie

wiederum zum Eigentümer gingen. Diesmal wollte  jeder einen Platz für

ein Wochenendhaus haben. Der Eigentümer nahm ein par Weidenstöcker

und fing an das Grundstück abzuschreiten. Alle 15 Schritt nahm er einen

Weidenstock und steckte ihn in den Boden. "So" sagte er "jetzt habt ihr

jeder ein Grundstück für ein Wochenendhaus."

Dies wiederholte sich in den folgenden Jahren, bis die Wochenend

Siedlung Eichkoppel entstand. Die Gemeinschaft Gleichgesinnter hatte in

der herrlichen Natur eine wunderbare Erholungsoase gefunden. Wasser

gab aus Brunnen unten an der Alster und Gemüse und Obst aus den

Gärten. Viele Feste wurden gefeiert und die Kinder hatten einen riesigen

Abenteuerspielplatz vor der Tür. Leider änderten sich die Zeiten schnell

zum Schlechteren.

Der 2. Weltkrieg breitete seine Schatten aus. Die Versorgung in den

Städten wurde schlechter. Die Eichkoppel wurde nun doch wichtig für

den Anbau von Gemüse, Obst und Kartoffeln. Ebenso wurden Hühner

und Kaninchen für den Eigenbedarf dort gehalten. Als die ersten

Bomben auf Hamburg fielen, zogen viele ganz zur Eichkoppel. Die

Kriechkeller dienten als Schutzunterkunft wenn die Flak, die auf der

jetzigen Tennisanlage des TSV Sasel stationiert war, auf die Alliierten

Bomber schoss. Ausgebombt, wurden nun viele in Hamburg.

Die Bewohner der Eichkoppel waren nun auf die Wochenendhäuser auf

der Eichkoppel angewiesen. Mit den raren Mitteln der Nachkriegszeit

wurden die Häuser nun winterfest gemacht und nun zu Behelfsheimen

ausgebaut.Die meisten zogen nicht mehr nach Hamburg. Ihre Kinder

wurden auf der Eichkoppel groß und die nächste Generation lebt nun

dort Inzwischen ist die Eichkoppel schon zur Hälfte mit Siedlungshäusern

bebaut worden.                                                              Tobias Schnabel